Zähne

Fast wie echt

Ein IMPLANTAT kommt dem natürlichen Zahn am nächsten. Doch die Operation ist aufwändig und teuer. Wir erklären, warum das so ist – und beobachten einen Eingriff in der Praxis

Von Ingo Bach

Die Natur räumt dem Menschen nur zwei Sätze Zähne ein. Die ersten, die Milchzähne, sind spätestens nach dem 12. Lebensjahr ausgefallen. Dann übernehmen die sogenannten bleibenden Zähne den Beiß- und Mahljob – und das möglichst bis zum Lebensende. Doch „bleibende“ ist oft genug ein falsches Wort. Denn im Laufe der Lebensjahre gehen dem Menschen einige seine Beißer verloren: Unfälle schlagen Zähne aus, Zahnfleischerkrankungen lassen sie wackeln und stürzen und Karies zerstört den Zahnschmelz und den Nerv, bis dem Zahnarzt nach Zahnfüllung und Wurzelbehandlung keine Wahl mehr bleibt und er den Zahn ziehen muss. Weitere verschwinden, weil der Dentist manchmal auch vorsorglich „extrahiert“, etwa um krumm gewachsene Weisheitszähne zu vermeiden. Und selbst Zahnbehandlungen können zu deren vorzeitigem Verlust führen, zum Beispiel weil sie für Kronen oder Brücken beschliffen und damit anfälliger für Erkrankungen werden.

Eine Lücke im Gebiss kann also unterschiedliche Ursachen haben – und je nach Größe und Position unterschiedliche Auswirkungen. Das beginnt bei ästhetischen Problemen, wenn sich die Lücken im sichtbaren Bereich befinden, geht über eine ungenügende Zerkleinerung der Nahrung und den damit verbundenen Verdauungsproblemen und reicht bis hin zu Schmerzen in Zähnen und Kiefergelenk durch die über- oder Fehlbelastung beim Kauen. Deshalb gibt es verschiedenste Möglichkeiten für einen mehr oder weniger angenehmen, haltbaren und ästhetischen Zahnersatz. Dem natürlichen Vorbild am nächsten kommt das Implantat. Dabei wird eine künstliche Zahnwurzel im Kiefer verankert und darauf eine künstliche Zahnkrone oder eine Brücke befestigt.

Doch ein Implantat einzusetzen ist aufwändig und deshalb teuer, auch weil die gesetzlichen Krankenkassen Implantate nicht zahlen. Warum ist es so aufwändig, wie läuft die OP ab, welche Risiken bestehen und wie lange hält die künstliche Zahnwurzel? Wir haben nachgefragt und uns den Eingriff angeschaut.

WANN IST EIN IMPLANTAT RATSAM UND WANN NICHT?
Bevor der Oralchirurg ein Implantat verbauen kann, muss er eine ausführliche Anamnese seines Patienten anlegen. Denn es gibt durchaus Risikofaktoren und sogar Ausschlussgründe für eine solche Behandlung. Ein schlecht eingestellter Diabetes oder eine Osteoporose sprechen generell gegen ein Implantat. „Das sind klare und dauerhafte Kontraindikationen“, sagt Tarek Karasholi von der Praxis für Oralchirurgie im Storkower Bogen in Berlin-Lichtenberg. Denn bei einer Zuckerkrankheit , die ungenügend mit der richtigen Insulinmenge eingestellt ist, sind Wundheilung und Knochenwachstum gestört. Und bei einer Osteoporose spricht die damit verbundene mangelhafte Knochenstabilität gegen ein Implantat. Andere Gründe gelten nur vorübergehend, etwa eine akute Zahnfleischentzündung (Parodontitis). Ist die ausgeheilt, ist auch die Therapie mit einem Implantat wieder uneingeschränkt möglich.

Doch mit der Krankengeschichte ist die Vorbereitung nicht beendet. Damit das Implantat später richtig sitzt, ist eine umfangreiche Diagnostik und Planung unumgänglich. Viele Implantologen setzen auf 3D-Röntgenbilder, im Fachjargon Dentale Volumentomographie (DVT) genannt. Eine solche Aufnahme biete viel mehr Möglichkeiten, als ein herkömmliches zweidimensionales Röntgenbild, sagt Tarek Karasholi. Es liefert als Computertomografie (CT) Mehrschichtaufnahmen, aus denen ein dreidimensionales Modell des Kiefers und der Zähne entsteht. Diesen virtuellen Kiefer kann der Arzt am Computer in verschiedene Richtungen drehen und so aus diversen Perspektiven betrachten und vergrößern.

So kennt der Implantologe die genaue Situation im Kieferknochen schon vor dem ersten Schnitt ins Zahnfleisch. Er kann den Eingriff exakt planen, etwa, in welchem Winkel er das Loch für das Implantat bohren muss, damit der aufgebaute Kunstzahn sich nachher im richtigen Winkel ins Gebiss einreiht. Er kann sicherer die passende Implantatgröße für den verfügbaren Knochen berechnen und exakter die Lage des jeweiligen Gesichtsnerven bestimmen. Denn dieser Nerv, mit dem die Zähne verbunden sind und der in den Kieferknochen bis in das Gehirn verläuft, darf nicht verletzt werden. Sonst entstehen womöglich Missempfindungen oder gar eine Taubheit bestimmter Gesichtsbereiche.

Ein 3D-Röntgenbild sei auf jeden Fall sinnvoll, sagt Tarek Karasholi. Trotzdem gebe es immer noch Oralchirurgen, die auch auf der Grundlage herkömmlicher Röntgenbilder die Operation planen. „Das kann manchmal ausreichend sein, macht es dem Arzt aber schwerer, die Risiken des Eingriffes zu minimieren.“ Trotz der Vorteile ist das 3D-Röntgen keine Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen, sondern muss vom Versicherten meist privat gezahlt werden. Die Kosten liegen bei rund 150 bis 200 Euro pro Aufnahme. „Das sind aber meist keine Extrakosten, sondern Teil der Gesamtkalkulation für ein Implantat“, sagt Karasholi.
Als Implantat wird nur der untere Teil, die künstliche Zahnwurzel, bezeichnet. Der Chirurg schraubt sie in ein vorgebohrtes Loch im Kieferknochen. Bis der Zahnersatz aufgesetzt wird, können drei bis sechs Monate vergehen.
Als Implantat wird nur der untere Teil, die künstliche Zahnwurzel, bezeichnet. Der Chirurg schraubt sie in ein vorgebohrtes Loch im Kieferknochen. Bis der Zahnersatz aufgesetzt wird, können drei bis sechs Monate vergehen.
IST EIN IMPLANTAT DAS GLEICHE WIE EIN KÜNSTLICHER ZAHN?
Laien setzen oft ein Implantat mit einem künstlichen Zahn gleich, der eine Lücke im Gebiss schließt. Doch das ist ein Irrtum. Denn medizinisch ist das Implantat nur der Teil, der als künstliche Zahnwurzel in den Kieferknochen geschraubt wird. Dieses schließt an der Oberseite direkt mit dem Knochen ab und verschwindet nach der OP unter dem Zahnfleisch. Dort muss es zunächst drei Monate einheilen. Erst danach kann der sogenannte Aufbaupfosten in das Implantat geschraubt werden. Dieser wiederum hält dann eine künstliche Zahnkrone oder dient als ein Pfeiler für eine Brückenkonstruktion.

Vor der Implantation muss der Zahnarzt beurteilen, ob genug Knochenmaterial vorhanden ist, um das Implantat sicher zu halten. Denn der Kieferknochen baut sich an den Stellen, wo Zähne fehlen, langsam ab. Weil der Gegendruck beim Kauen fehlt, der die Knochenbildung stimuliert. Oder weil Entzündungsprozesse, wie sie meist dem Zahnverlust vorausgehen, den Knochen schwächen. Die Abbauprozesse und damit mögliche Probleme beim Einheilen des Implantats lassen sich vermeiden, wenn man drei Monate nachdem ein Zahn entfernt werden musste, ein Implantat einsetzt. „Das empfehlen wir eigentlich allen Patienten“, sagt Karasholi.

Fehlt es an Knochensubstanz, muss der Zahnarzt sie erst aufbauen. Dazu verpflanzt er Knochenmaterial von anderen Kieferbereichen an die für das Implantat vorgesehene Stelle. Das aber verlängert die Einheilungsphase, denn erst muss der Knochen anwachsen, was etwa drei bis sechs Monate in Anspruch nimmt.

Trotz medizinischen Fortschritts und Erfahrung: Ein Mindestmaß an Knochen ist unerlässlich, auch wenn manche Implantologen versprechen, es sei immer möglich, ein Implantat zu setzen. Das mag auch erst einmal stimmen. Aber was nutzt es, wenn das teure Implantat nur wenige Jahre hält, weil es ihm an Stabilität fehlt? Ist ausreichend Knochenmaterial vorhanden, sei das Verankern der künstlichen Zahnwurzel kein besonders problematischer Eingriff, sagen Chirurgen. Er ist nicht umfangreicher als eine Wurzelkanalbehandlung oder das Ziehen eines Zahns. Und wie diese erfolgt auch das Einpflanzen des Implantates unter örtlicher Betäubung.

WIE LÄUFT DIE IMPLANTATION AB?
Wir haben uns eine solche Operation in der Praxis für Oralchirurgie im Storkower Bogen genauer angesehen, lange vor der Corona-Pandemie, die solche Operationsbesuche über viele Monate unmöglich machte. Der Eingriff beginnt mit dem wohl für die meisten Menschen in der Vorstellung unangenehmsten Teil: Der Chirurg setzt bei seiner Patientin Sieglinde Kaufmann (Name geändert) insgesamt viermal die Spritze ins Zahnfleisch um das Operationsgebiet, um den Gesichtsnerv, in diesem Fall den im Unterkiefer verlaufenden Trigeminusnerv, zu betäuben.

Zahnarzt und Assistentin tragen einen sterilen OP-Kittel und Mundschutz. Schließlich handelt es sich um eine echte Operation. Um die Belastung mit Keimen möglichst gering zu halten, gelten auch hier strenge Hygienemaßnahmen.

Als erstes schneidet der Operateur das Zahnfleisch auf der Kieferoberseite längs ein, um den darunter liegenden Knochen freizulegen. Es fließt dabei erstaunlich wenig Blut, auch deshalb, weil die Betäubung auch die Gefäße verengt. Unter dem dünnen Zahnfleisch kommt der helle Kieferknochen zum Vorschein. Doch, Überraschung: Das da ist kein harter Knochen, sondern eine etwas weichere, porösere Schicht, wie sie auch bei einer Osteoporose auftreten würde. Hier hat schon der Abbau der Knochensubstanz begonnen. Darin könnte man kein Implantat sicher verankern, weiß der Chirurg. Er trägt diese Schicht vorsichtig ab. Etwas tiefer stößt er auf den festen Knochen. Ohne Zögern bohrt der Zahnarzt ein Loch hinein. Es sieht leicht aus, doch es muss exakt geplant sein. Denn die Ausrichtung der Bohrung gibt die Achse des Implantates und damit des ganzen Zahnersatzes vor. Und der muss sich gut in das Gebiss einfügen.

Das Loch ist gebohrt. Nun muss sich der Arzt für die passenden Implantatgrößen entscheiden, denn in Länge wie Durchmesser unterscheiden sich die künstlichen Zahnwurzeln, die bisher meist aus Titan bestehen. Das ist immer eine Abwägung zwischen dem Risiko von Komplikationen und der Stabilität des Implantats. Je tiefer es eingeschraubt werden kann, desto stabiler ist es.

Seit 40 Jahren verwendet man Implantate aus Titan, weil das Material gut verträglich ist und das Immunsystem des Patienten es nicht als Fremdstoff angreift. Doch inzwischen drängen auch immer mehr Implantate aus Keramik auf den Markt. „Auch dieses Material ist gut verträglich und Abstoßungsreaktionen sind nicht bekannt“, sagt Tarek Karasholi. Das sei bei Titan ähnlich. Aber warum dann überhaupt Keramik? „Die Hoffnung ist, dass bei diesem Material die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Zahnfleisch um das Implantat herum entzündet, geringer ist“, sagt Karasholi. Vor allem Langzeitstudien dazu fehlten dazu aber derzeit noch.

Wieder zurück im OP. Der Chirurg hat sich für ein Titanimplantat entschieden, Länge 13 Millimeter. Bei dieser Länge bleibt nach dem Einschrauben genug Abstand zum Trigeminusnerv, der unterhalb im Kieferknochen verläuft. So vermeidet der Arzt eine der gefürchtetsten Komplikationen beim Implantat-Einbau. Wird nämlich dabei der Nerv stark gereizt oder verletzt, kann die gesamte Unterlippe vorübergehend oder sogar auf Dauer gefühllos bleiben.

Auch die Dicke des Implantats ist eine Frage der Abwägung, auch sie bestimmt über den stabilen Sitz mit. Denn um das Implantat herum muss der Knochen breit genug sein, um die künstliche Zahnwurzel auch bei starken Belastungen zu halten. Heute entscheidet sich der Arzt für einen Durchmesser von fünf Millimetern.

Das Implantat in seinen behandschuhten Händen ähnelt einem Dübel. Metallisch matt glänzend, dunkelgrau. Spätestens jetzt fühlt man sich an einen Handwerker, am ehesten wohl Uhrmacher, erinnert. Mit einem kleinen Inbusschlüssel schraubt der Implantologe die Zahnwurzel in den Kieferknochen. Das Gewinde ist kein schneidendes, wie etwa bei einer Holzschraube, die sich mit einem scharfen Gewinde in das Holz frisst. Es ist abgeflacht und verdichtet den Knochen bloß, trennt aber nichts von der wertvollen Substanz heraus. Zum Schluss wird das Implantat, das innen hohl ist, um den zweiten Teil des Kunstzahnes aufzunehmen, mit einem Deckelchen verschraubt. Dafür nimmt der Arzt einen noch kleineren Inbusschlüssel. Der Deckel ist nötig, damit kein Gewebe oder Knochen in das Implantat hineinwächst.
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Dann vernäht der Chirurg über dem nun verschlossenen Implantat das durchtrennte Zahnfleisch. Bereits nach einer Woche sollte die kleine Operationswunde verheilt sein. Doch bis der Zahnersatz aufgesetzt werden kann, muss das Implantat darunter in den Knochen einheilen. Und das dauert sehr viel länger, drei bis vier Monate oder ein halbes Jahr. Nicht immer aber muss das Zahnfleisch über dem Implantat vernäht werden. Es gibt auch die Option, das Zahnfleisch um den Stumpf, auf dem dann der Zahnersatz aufgebaut wird, herum heilen zu lassen. Das erspart das erneute Aufschneiden nach der Einheilungsphase. Eine solche „offene Heilung“ sei aber nur in bestimmten Situationen möglich, sagt Tarek Karasholi. Nämlich vor allem dann, wenn gleich nach dem Ziehen eines Zahnes ein Implantat eingesetzt wird.

WAS SIND DIE RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN?
Aber ob nun offene oder geschlossenen Heilung – immer geht diesem Prozess eine Operation voraus. Denn das ist die Implantation einer künstlichen Zahnwurzel. Und eine Operation hat immer Risiken. Die Chirurgen arbeiten hier in einem Bereich, der stark mit Keimen besiedelt ist. Und die könnten in die Wunde gelangen. Möglich seien deshalb Wundheilungsstörungen und -verzögerungen. Starke Raucher seien dafür besonders anfällig, weil bei ihnen die Durchblutung der Mundschleimhaut eh schon gestört ist, sagt Tarek Karasholi. Laut Studien litten rund fünf Prozent der Implantatpatienten an einer verzögerten Wundheilung. Und bei jedem hundertsten wächst das Implantat gar nicht ein. Solche Abstoßungsreaktionen seien aber extrem selten. Und dann ist da noch das Risiko für die Gesichtsnerven. Bei einem Prozent der Patienten werde der Nerv durch die Implantat-OP in Mitleidenschaft gezogen, doch bei vielen kehrt das Gefühl wieder zurück. Bis zu einem Millimeter könne man an den Nerv ran, sagen Chirurgen. Danach steigen die Risiken einer Reizung oder Schädigung des Nervens ins Unkalkulierbare.

WIE LANGE HÄLT EIN IMPLANTAT?
„Trotz aller Fortschritte in der Zahnmedizin handelt es sich beim Implanat um einen Zahnersatz und nicht um eine Alternative zu echten Zähnen“, heißt es in einer Patienteninformation der Bundeszahnärztekammer. „Der eigene, natürliche und gesunde Zahn ist und bleibt die beste Versorgung.“

Ein Implantat könne ein Leben lang halten, sagt Oralchirurg Karasholi. „Es kann aber auch wie ein natürlicher Zahn frühzeitig verloren gehen.“

Die Zahnärzte müssen für Implantate eine Gewährleistung übernehmen. Diese ist für alle Zahnersatz-Leistungen gleich: nur zwei Jahre. Also weit entfernt von der in Aussicht gestellten Lebensdauer eines Implantates. „Das liegt daran, dass der Arzt ja nur einen Teil der Verantwortung dafür trägt, wie lange das Implantat hält“, sagt Tarek Karasholi. Denn eine mindestens ebenso große Verantwortung trage auch der Patient. „Voraussetzung ist eine sehr gute Zahnhygiene, besonders im übergangsbereich von Krone und Implantat direkt am Zahnfleisch“, sagt der Implantologe. Denn hier könnten sich Keime einnisten und am Implantat hinunterwandern. Das Ergebnis wäre eine chronische Zahnfleischentzündung. Eine bei Implantaten sehr gefürchtete und die häufigste Komplikation. Denn letztlich kann dies dazu führen, dass das Implantat nicht mehr stabil sitzt und raus muss. Und an der gleichen Stelle ein neues Implantat zu setzen, hat ist kompliziert. Denn die Knochenstruktur verändert sich durch die Entzündung meist stark.

Dieser Eigenverantwortung könne der Patient aber mit einer „ganz normalen“ Zahnpflege gerecht werden, sagt Karasholi. „Regelmäßiges, gründliches Zähneputzen und die Verwendung von Zahnseide oder – vor allem unter den auf dem Implantat aufgebauten Brücken – Interdentalbürsten reichen dafür völlig aus.“ Spezielle Mundspülungen oder andere zusätzliche Hygienemaßnahmen seien eigentlich unnötig. Ein wichtiger Erfolgsfaktor sei darüber hinaus aber auch, ob der Patient raucht. „Bei Rauchern ist leider die Wahrscheinlichkeit für ein erfolgreiches Einheilen und für eine lange Haltbarkeit des Implantats geringer als bei Nichtrauchern.“

Tarek Karasholi rät seinen Patienten, das Implantat jährlich vom Zahnarzt prüfen zu lassen, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen. „Aber man sollte ja sowieso regelmäßig seinen Zahnarzt zum Gebisscheck aufsuchen.“ Studien zeigten, dass nach zehn Jahren bei immerhin 95 Prozent der Patienten das Implantat immer noch fest sitzt, sagt der Mediziner. „Das sind doch gute Aussichten.“
           

Weitere Informationen

Was Zahnimplantate kosten

Implantate gehören nicht zum Regelleistungskatalog der Gesetzlichen Krankenkassen und werden deshalb nicht von diesen bezahlt. Den befundabhängigen Festzuschuss zum Zahnersatz – also etwa eine Krone oder eine Brücke –, der dann auf dem Implantat verankert wird, erhalten aber auch die Kassenpatienten. Dieser kann, je nachdem wie das Bonusheft geführt ist, durchaus einige hundert Euro betragen (siehe folgende Seite). In der Regel müsse der Patient mit Eigenkosten von um die 1000 Euro pro Implantat rechnen, sagt Tarek Karasholi. Es könne auch mehr als das Doppelte sein, je nachdem wie schwierig der Zahnarzt die Behandlung einstuft.

Die Bundeszahnärztekammer hat zum Thema Zahnimplantate Informationsmaterial für Patienten auf ihrer Homepage veröffentlicht unter www.bzaek.de Suchbegriff: Implantate. I.B.
Foto: Getty Images
Erschienen im Tagesspiegel am 10.07.2021