Wer Gutes tun möchte, steht vor der Frage: Ist die Organisation seriös? Spendensiegel schaffen Transparenz. Ein Überblick
Von Anja Steinbuch
Ärzte ohne Grenzen, SOS Kinderdörfer oder doch lieber die Whale and Dolphin Conservation – Schätzungen zufolge sind in Deutschland etwa 500000 Vereine und 15000 Stiftungen als gemeinnützig anerkannt. Darunter sind allerdings auch schwarze Schafe. Wie findet man die richtige Organisation, die es Wert ist, bedacht zu werden?
Laut Deutschem Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) haben 2017 allein die privaten Haushalte 8,1 Milliarden Euro an gemeinnützige Organisationen gegeben. Bei dieser Berechnung stützt sich das DZI auf vorhergehende Studien des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). „Aktuellere Erkenntnisse des DIW, die aber noch näher ausgewertet werden müssen, deuten darauf hin, dass das private Geldspendenvolumen inzwischen sogar deutlich bei mehr als neun Milliarden Euro liegt“, sagt Burkhard Wilke, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des DZI.
Um die Spreu vom Weizen zu trennen, hat das DZI vor 25 Jahren ein Gütesiegel entworfen. Das Emblem mit den Sternen belegt, dass eine Organisation mit den ihr anvertrauten Geldern sorgfältig und verantwortungsvoll umgeht. Regelmäßig werden Leistungen, Transparenz, Sparsamkeit, Umgang mit Informationen sowie Kontroll- und Aufsichtsstrukturen der Vereine überprüft. Gibt einer zum Beispiel zu viel Geld für die Geschäftsführung und für Werbung aus und zu wenig für den guten Zweck? Dann wird das Siegel aberkannt – bis der Mangel behoben ist. Das DZI führt auf seiner Webseite unter „Das DZI warnt“ und „Einschätzung nicht möglich“ zig Hilfsorganisationen auf, für die eine Spende laut DZI-Spendenberatung nicht ratsam ist.
Laut Deutschem Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) haben 2017 allein die privaten Haushalte 8,1 Milliarden Euro an gemeinnützige Organisationen gegeben. Bei dieser Berechnung stützt sich das DZI auf vorhergehende Studien des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). „Aktuellere Erkenntnisse des DIW, die aber noch näher ausgewertet werden müssen, deuten darauf hin, dass das private Geldspendenvolumen inzwischen sogar deutlich bei mehr als neun Milliarden Euro liegt“, sagt Burkhard Wilke, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des DZI.
Um die Spreu vom Weizen zu trennen, hat das DZI vor 25 Jahren ein Gütesiegel entworfen. Das Emblem mit den Sternen belegt, dass eine Organisation mit den ihr anvertrauten Geldern sorgfältig und verantwortungsvoll umgeht. Regelmäßig werden Leistungen, Transparenz, Sparsamkeit, Umgang mit Informationen sowie Kontroll- und Aufsichtsstrukturen der Vereine überprüft. Gibt einer zum Beispiel zu viel Geld für die Geschäftsführung und für Werbung aus und zu wenig für den guten Zweck? Dann wird das Siegel aberkannt – bis der Mangel behoben ist. Das DZI führt auf seiner Webseite unter „Das DZI warnt“ und „Einschätzung nicht möglich“ zig Hilfsorganisationen auf, für die eine Spende laut DZI-Spendenberatung nicht ratsam ist.
Rund 230 Organisationen tragen derzeit das DZI Spenden-Siegel. 30 Prozent der Erstanträge sind nicht erfolgreich. Die Siegel-Organisationen setzen jährlich ein Geldspendenvolumen von 1,2 Milliarden Euro ein und damit rund ein Viertel des Spendenaufkommens in Deutschland. Das DZI Spenden-Siegel gilt als das wichtigste Vertrauenszeichen im Spendenwesen. Das bescheinigt auch die Stiftung Warentest. Ebenso vergibt das gemeinnützige Beratungsunternehmen Phineo ein Gütesiegel für Projekte, die sich durch ein besonders hohes Wirkungspotenzial auszeichnen. Das „Phineo-Wirkt“-Emblem und die dazugehörige Analyse kostet die Organisation nichts. Der TÜV Thüringen hat inzwischen auch ein Zertifikat für Gemeinnütziges: Den Fokus legen die Prüfer hier auf Buch- und Rechnungsprüfung und der potenziellen Siegelträger.
Für viele kleine Vereine sind solche Prüfungen zu aufwendig. Sie können sich durch eine Mitgliedschaft bei der Initiative Transparente Zivilgesellschaft (ITZ) freiwillig verpflichten, mehr Informationen zur Verfügung zu stellen, als gesetzlich vorgeschrieben. Die Anforderungen sind bewusst gering gehalten. Ebenso haben sich die Mitglieder des Deutschen Spendenrates verpflichtet ,Mindestanforderungen wie standardisierte Rechnungsprüfung, sachliche Werbung und zweckgerichtete Mittelverwendung einzuhalten. Doch was kann man tun, wenn ein Verein oder Projekt trotzdem spendenwürdig erscheint, obwohl es weder Siegel, TÜV-Plakette noch eine Mitgliedschaft vorweisen kann? Dann sollte man einen Termin vereinbaren und die Menschen und Projekte persönlich kennen lernen. Hauptanlaufstelle bleibt das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen in Berlin. Seit 125 Jahren kümmert sich diese Einrichtung um Fragen rund um das Spenden und Stiften. DZI-Leiter Burkhard Wilke empfiehlt, zuerst im eigenen Umfeld nach Organisationen Ausschau zu halten. „Jeder hat im Laufe seines Lebens Kontakte geknüpft, zu Vereinen, Initiativen, für die es sich zu spenden lohnt.“ In den „Sieben wichtigsten Spendentipps“, die auch auf der Webseite des DZI zu finden sind, heißt das: „Dem Herzen folgen.“
Für viele kleine Vereine sind solche Prüfungen zu aufwendig. Sie können sich durch eine Mitgliedschaft bei der Initiative Transparente Zivilgesellschaft (ITZ) freiwillig verpflichten, mehr Informationen zur Verfügung zu stellen, als gesetzlich vorgeschrieben. Die Anforderungen sind bewusst gering gehalten. Ebenso haben sich die Mitglieder des Deutschen Spendenrates verpflichtet ,Mindestanforderungen wie standardisierte Rechnungsprüfung, sachliche Werbung und zweckgerichtete Mittelverwendung einzuhalten. Doch was kann man tun, wenn ein Verein oder Projekt trotzdem spendenwürdig erscheint, obwohl es weder Siegel, TÜV-Plakette noch eine Mitgliedschaft vorweisen kann? Dann sollte man einen Termin vereinbaren und die Menschen und Projekte persönlich kennen lernen. Hauptanlaufstelle bleibt das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen in Berlin. Seit 125 Jahren kümmert sich diese Einrichtung um Fragen rund um das Spenden und Stiften. DZI-Leiter Burkhard Wilke empfiehlt, zuerst im eigenen Umfeld nach Organisationen Ausschau zu halten. „Jeder hat im Laufe seines Lebens Kontakte geknüpft, zu Vereinen, Initiativen, für die es sich zu spenden lohnt.“ In den „Sieben wichtigsten Spendentipps“, die auch auf der Webseite des DZI zu finden sind, heißt das: „Dem Herzen folgen.“
„Weiter passieren rund um das Thema Spenden und Stiften viele Fehler“, beklagt Susanne Anger, Sprecherin der Berliner Initiative Mein Erbe tut Gutes – Das Prinzip Apfelbaum. Ihre Informations- und Beratungsstelle wird getragen von Organisationen wie Greenpeace, Vier Pfoten und anderen Vereinen. Rechtsberatung, Mediation, Information stehen im Vordergrund. Anger rät, den persönlichen Kontakt zu einer Organisation zu suchen. Dann fragen sie sich: Wie wird mit mir umgegangen? Wie wird wohl mitmeiner Spende umgegangen, wenn ich nicht mehr da bin?“ Eine Mitgliedschaft der Organisation im Spendenrat oder im Verein „Transparente Zivilgesellschaft“ spreche für Seriosität.
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Eine Sonderveröffentlichung des Evangelischen Johannesstift
Gutes tun über das eigene Leben hinaus
Es ist nie zu früh oder zu spät, seine persönlichen Dinge für später zu regeln. Gerade für allein stehende Menschen oder Paare ohne Kinder ist es beruhigend zu wissen, dass später einmal in vertrauenswürdige Hände gelangt, was man sich im Leben erarbeitet hat. So können die eigenen Werte und Ideale zeitlos weiterwirken.
DER MENSCH DENKT, GOTT LENKT.
Sportlich und vital unterwegs. Herr B. fährt seit Jahren auch größere Strecken mit dem Fahrrad.
Herr B. ist ein sportlicher und vitaler Herr, der vor einem Jahr entschied, das Evangelische Johannesstift in seinem Testament zu bedenken. Er beschreibt diesen Schritt wie folgt:
„Der Mensch denkt, Gott lenkt... Nun ja, ein bisschen mitlenken will ich da auch noch. Deshalb habe ich mich im Alter von 66 Jahren entschieden, ein Testament zu schreiben. In meinem beruflichen Leben hatte ich viel zu planen, organisieren und unterschiedliche Entscheidungen zu treffen. Diese Denkweise hat mich bis heute nicht verlassen. Vor einiger Zeit fiel mir im Restaurant Kastaniengarten des Johannesstifts die Zeitschrift des Freundeskreises in die Hände. Als ich darin las, wie man mit Nachlässen Gutes tun kann, reifte in mir der Gedanke, die in so vielen unterschiedlichen Bereichen engagierte Einrichtung in meinem Testament zu bedenken. Schon seit frühester Kindheit ist mir das Johannesstift vertraut. Gern denke ich an die Ausflüge der Schöneberger Kirchengemeinde zu den Erntedankfesten und später auch zu den Weihnachtsmärkten zurück.
„Der Mensch denkt, Gott lenkt... Nun ja, ein bisschen mitlenken will ich da auch noch. Deshalb habe ich mich im Alter von 66 Jahren entschieden, ein Testament zu schreiben. In meinem beruflichen Leben hatte ich viel zu planen, organisieren und unterschiedliche Entscheidungen zu treffen. Diese Denkweise hat mich bis heute nicht verlassen. Vor einiger Zeit fiel mir im Restaurant Kastaniengarten des Johannesstifts die Zeitschrift des Freundeskreises in die Hände. Als ich darin las, wie man mit Nachlässen Gutes tun kann, reifte in mir der Gedanke, die in so vielen unterschiedlichen Bereichen engagierte Einrichtung in meinem Testament zu bedenken. Schon seit frühester Kindheit ist mir das Johannesstift vertraut. Gern denke ich an die Ausflüge der Schöneberger Kirchengemeinde zu den Erntedankfesten und später auch zu den Weihnachtsmärkten zurück.
Die regelmäßigen Begegnungen im Freundeskreis, seien es die im Stift oder auch bei liebevoll organisierten Dampferfahrten, empfinde ich heute als Bereicherung. In der Zielsetzung des Johannesstiftes und der Arbeit seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erkenne ich das Prinzip des solidarischen Miteinanders, zu dem ich gern meinen Beitrag leisten möchte.“
Karmen Savor, Leiterin Stiftungsfundraising, und ihr Team kümmern sich um die Testamentgeber
Menschen wie Herr B. setzen ein besonderes Zeichen der Mitmenschlichkeit. Das Evangelische Johannesstift möchte sich bereits zu Lebzeiten als dankbarer Erbe erweisen und pflegt regelmäßigen Kontakt zu den Testamentsgebern, wenn gewünscht. Im Todesfall regelt das Johannesstift als Erbe alles Organisatorische. Der letzte Wille wird so erfüllt, wie er vom Nachlassgeber oder der Nachlassgeberin festgelegt wurde.
Das Evangelische Johannesstift: „Lasst uns lieben mit der Tat und der Wahrheit!“
Diesen Satz hat der Gründer des Evangelischen Johannesstifts, Johann Hinrich Wichern, der Stiftung bei ihrer Gründung 1858 mit auf den Weg gegeben. Wir setzen uns dafür ein, dass Menschen nicht an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Sie erhalten bei uns die Zuwendung, den Respekt und die Hilfe, die sie wirklich brauchen. Ob einsame oder demente ältere Menschen, ob Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung, ob Kinder und Jugendliche, die unsere Hilfe brauchen – das Evangelische Johannesstift ist für sie alle da. Wir engagieren uns auch dort, wo staatliche Mittel nicht ausreichen. Zum Beispiel für Kinder, die einen schweren Start ins Leben hatten. Durch Testamentsspenden erhalten sie die Chance, die Spirale von Armut und Bildungsferne zu durchbrechen.
Das Evangelische Johannesstift: „Lasst uns lieben mit der Tat und der Wahrheit!“
Diesen Satz hat der Gründer des Evangelischen Johannesstifts, Johann Hinrich Wichern, der Stiftung bei ihrer Gründung 1858 mit auf den Weg gegeben. Wir setzen uns dafür ein, dass Menschen nicht an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Sie erhalten bei uns die Zuwendung, den Respekt und die Hilfe, die sie wirklich brauchen. Ob einsame oder demente ältere Menschen, ob Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung, ob Kinder und Jugendliche, die unsere Hilfe brauchen – das Evangelische Johannesstift ist für sie alle da. Wir engagieren uns auch dort, wo staatliche Mittel nicht ausreichen. Zum Beispiel für Kinder, die einen schweren Start ins Leben hatten. Durch Testamentsspenden erhalten sie die Chance, die Spirale von Armut und Bildungsferne zu durchbrechen.
Autorin: Karmen Savor, Freundeskreis im Evangelischen Johannesstift
KONTAKT
Evangelisches Johannesstift SbR
Freundeskreis
Schönwalder Allee 26/ Haus 12, 13587 Berlin
(030) 3 36 09 - 385
freundeskreis@evangelisches-johannesstift.de
Spendenkonto:
Evangelische Bank
IBAN: DE12 5206 0410 1500 5115 10
BIC: GENODEF1EK1
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Im Netz und als Taschenformat
Der Spenden-Almanach des DZI hat als „Spenderberatung im Taschenformat“ ausführliche Einzelportraits aller 231 Organisationen mit DZI Spenden- Siegel, eine „Checkliste für sicheres Spenden“ sowie kurzgefasste Tipps zu 20 weiteren Themen wie Steuerbegünstigung, Spenden-Apps, Patenschaften Haustür-/ Straßenwerbung oder Social Shopping im Internet. Er kann als E-Book (9,80 Euro) oder für 12,80 Euro beim DZI bestellt und ebenso über den Buchhandel bezogen werden.
Im Spenden-Siegel-Bulletin 2019 sind die 231 Organisationen mit Adressen und Kontoverbindungen aufgeführt, denen das DZI auf freiwilligen Antrag und nach umfassender Prüfung das Spenden-Siegel zuerkannt hat.
Die Liste wird Interessierten auf schriftliche oder telefonische Anfrage kostenlos zugesandt oder kann auf der Webseite des DZI (www.dzi.de) abgerufen werden. Tsp
Im Spenden-Siegel-Bulletin 2019 sind die 231 Organisationen mit Adressen und Kontoverbindungen aufgeführt, denen das DZI auf freiwilligen Antrag und nach umfassender Prüfung das Spenden-Siegel zuerkannt hat.
Die Liste wird Interessierten auf schriftliche oder telefonische Anfrage kostenlos zugesandt oder kann auf der Webseite des DZI (www.dzi.de) abgerufen werden. Tsp
Foto: Getty Images
Erschienen im Tagesspiegel am 13.09.2019
Erschienen im Tagesspiegel am 13.09.2019