Flugscham hat NACHTZÜGE cool gemacht. Trotz vieler Hürden sind Schlafwagen zunehmend wieder in Europa unterwegs. Deutschland ist dabei allerdings nur Trittbrettfahrer
Von Caspar Schwietering
In Europa sind Nachtzüge jetzt Chefsache. Auf der Premierenfahrt des Train de nuit Paris-Nizza war am 20. Mai auch Frankreichs Ministerpräsident Jean Castex an Board. Hundert Millionen Euro hat die Regierung von Emanuel Macron investiert, um alte Schlaf- und Liegewagen der Staatsbahn SNCF zu renovieren. In diesem Jahr wird es deshalb von Paris zwei neue Nachtzuglinien geben. Bis 2030 will Verkehrsstaatssekretär Jean-Baptiste Djebbari sogar ein Dutzend Verbindungen schaffen. Eine echte Trendwende. Frankreichs einst imposantes Nachtzugnetz war zuvor auf zwei Reststrecken geschrumpft.
Auch in Österreich war Klimaschutzministerin Leonore Gewessler am Pfingstmontag dabei, als den Wiener Hauptbahnhof zum ersten Mal der Nightjet nach Amsterdam verließ. „Die Zukunft der Kurz- und Mittelstrecke in Europa gehört der Bahn“, sagte die Grünen-Politikerin. „Am Abend in Wien in den Zug einsteigen und am nächsten Morgen ausgeschlafen in Amsterdam die Stadt erkunden“ – das sei bequem und klimafreundlich. So rücke Europa mit jeder Verbindung ein Stück zusammen. Nachdem die Corona-Pandemie den Start im Dezember verhinderte, fahren die Nachtzüge der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) nun von Wien und Innsbruck über München und Köln in die niederländische Hauptstadt. Im Liegesitz sind Tickets schon für 29,90 Euro zu haben. Deutlich teurer wird es in den Liege- und Schlafwagen. Damit habe man den nächsten wichtigen Meilenstein für ein umfassendes europäisches Nachtzugnetz gesetzt, sagte ÖBB-CEO Andreas Matthä. „Unseren Fahrgästen ermöglichen wir dadurch ein sicheres, entspanntes und vor allem klimafreundliches Reisen.“ Ein einziger Nachtzug von Wien nach Amsterdam könne im Vergleich zu einem Flugzeug fast 100 000 Kilogramm CO2-Emissionen einsparen, erklärte der österreichische Bahnchef.
Auch in Österreich war Klimaschutzministerin Leonore Gewessler am Pfingstmontag dabei, als den Wiener Hauptbahnhof zum ersten Mal der Nightjet nach Amsterdam verließ. „Die Zukunft der Kurz- und Mittelstrecke in Europa gehört der Bahn“, sagte die Grünen-Politikerin. „Am Abend in Wien in den Zug einsteigen und am nächsten Morgen ausgeschlafen in Amsterdam die Stadt erkunden“ – das sei bequem und klimafreundlich. So rücke Europa mit jeder Verbindung ein Stück zusammen. Nachdem die Corona-Pandemie den Start im Dezember verhinderte, fahren die Nachtzüge der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) nun von Wien und Innsbruck über München und Köln in die niederländische Hauptstadt. Im Liegesitz sind Tickets schon für 29,90 Euro zu haben. Deutlich teurer wird es in den Liege- und Schlafwagen. Damit habe man den nächsten wichtigen Meilenstein für ein umfassendes europäisches Nachtzugnetz gesetzt, sagte ÖBB-CEO Andreas Matthä. „Unseren Fahrgästen ermöglichen wir dadurch ein sicheres, entspanntes und vor allem klimafreundliches Reisen.“ Ein einziger Nachtzug von Wien nach Amsterdam könne im Vergleich zu einem Flugzeug fast 100 000 Kilogramm CO2-Emissionen einsparen, erklärte der österreichische Bahnchef.
Zukunftsforscher sehen deshalb glänzende Aussichten für Nachtzüge. „Wir leben heute, gerade nach Corona, im Zeitalter der Comebacks“, sagte Matthias Horx, der Gründer des Zukunftsinstituts, der dpa. Auch Trendbeobachter Matthias Haas erwartet eine Renaissance der Nachtzüge, weil diese auf Langstreckenreisen Sicherheit bei gleichzeitiger Spannung böten – etwa durch zufällige Begegnungen. Tatsächlich erleben Nachtzüge ein noch vor kurzem kaum für möglich gehaltenes Comeback. 2016 verabschiedete sich die Deutsche Bahn von ihrem Schlaf- und Liegewagen. Seitdem ist die Staatsbahn innerhalb Deutschlands in der Nacht lediglich mit regulären Intercitys und ICEs unterwegs. Die personalintensiven Nachtzüge mit Hotelbetrieb sind für Staatsbahnen ein teures Geschäft. Im Zeitalter der Billigflieger wurde Nacht-Verkehr in Europa deshalb immer mehr zurückgefahren.
Dass in Deutschland zumindest ein Rumpfangebot bestehen blieb, war allein der ÖBB zu verdanken. Diese übernahm von der Deutschen Bahn einige Nachtzug-Garnituren und fährt damit seither von Düsseldorf, Hamburg und Berlin nach Zürich, München, Innsbruck und Wien. Damit hat es die ÖBB zum größten Nachtzug-Anbieter Europas gebracht. Für die Österreicher hat sich das bezahlt gemacht. 2019 fuhren 1,5 Millionen Menschen mit dem Nightjet. Vor der Coronakrise erwirtschaftete die Sparte laut ÖBB einen Gewinn. Jede Debatte um Kurzstreckenflüge macht die rollenden Hotels noch populärer. Junge Europäer:innen denken bei Liegewagen inzwischen an Klimaschutz und nicht mehr an schnarchende Mitreisende.
Die Flugscham der Generation Fridays for Future zwang auch die europäische Politik zum Handeln. Auf Druck ihrer Regierungen verabredeten die Staatsbahnen aus Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz im Dezember eine Nachtzugallianz. Nach dem Start der Nightjets von Wien und Innsbruck nach Amsterdam folgen im Dezember die Verbindungen Wien-München-Paris sowie Zürich-Köln-Amsterdam.2023 soll dann ein Nachtzug von Berlin nach Brüssel und Paris fahren. Und ab 2024 geht es von Zürich nach Rom und Barcelona. Verkehrsminister Andreas Scheuer bejubelte die Absichtserklärung der vier europäischen Bahnchefs als einen Einstieg in den von ihm vorgeschlagenen Trans-Europ Express 2.0 (TEE). In Europa will der CSU-Politiker wieder mehr langlaufende Bahnverbindungen am Tag und in der Nacht schaffen – als Alternative zu klimaschädlichen Flügen. Doch beim Nachtzug-Comeback ist die DB AG eher halbherzig dabei. Neue Schlaf- und Liegewagen will der Konzern nicht anschaffen. Der Betrieb sei für die Deutsche Bahn nicht wirtschaftlich, an dieser Ansicht habe sich nichts geändert, betonte DB-Vize Ronald Pofalla Mitte Mai bei einem europäischen Schienengipfel, der das Zukunftskonzept TEE 2.0 konkretisieren sollte.
Dass in Deutschland zumindest ein Rumpfangebot bestehen blieb, war allein der ÖBB zu verdanken. Diese übernahm von der Deutschen Bahn einige Nachtzug-Garnituren und fährt damit seither von Düsseldorf, Hamburg und Berlin nach Zürich, München, Innsbruck und Wien. Damit hat es die ÖBB zum größten Nachtzug-Anbieter Europas gebracht. Für die Österreicher hat sich das bezahlt gemacht. 2019 fuhren 1,5 Millionen Menschen mit dem Nightjet. Vor der Coronakrise erwirtschaftete die Sparte laut ÖBB einen Gewinn. Jede Debatte um Kurzstreckenflüge macht die rollenden Hotels noch populärer. Junge Europäer:innen denken bei Liegewagen inzwischen an Klimaschutz und nicht mehr an schnarchende Mitreisende.
Die Flugscham der Generation Fridays for Future zwang auch die europäische Politik zum Handeln. Auf Druck ihrer Regierungen verabredeten die Staatsbahnen aus Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz im Dezember eine Nachtzugallianz. Nach dem Start der Nightjets von Wien und Innsbruck nach Amsterdam folgen im Dezember die Verbindungen Wien-München-Paris sowie Zürich-Köln-Amsterdam.2023 soll dann ein Nachtzug von Berlin nach Brüssel und Paris fahren. Und ab 2024 geht es von Zürich nach Rom und Barcelona. Verkehrsminister Andreas Scheuer bejubelte die Absichtserklärung der vier europäischen Bahnchefs als einen Einstieg in den von ihm vorgeschlagenen Trans-Europ Express 2.0 (TEE). In Europa will der CSU-Politiker wieder mehr langlaufende Bahnverbindungen am Tag und in der Nacht schaffen – als Alternative zu klimaschädlichen Flügen. Doch beim Nachtzug-Comeback ist die DB AG eher halbherzig dabei. Neue Schlaf- und Liegewagen will der Konzern nicht anschaffen. Der Betrieb sei für die Deutsche Bahn nicht wirtschaftlich, an dieser Ansicht habe sich nichts geändert, betonte DB-Vize Ronald Pofalla Mitte Mai bei einem europäischen Schienengipfel, der das Zukunftskonzept TEE 2.0 konkretisieren sollte.
Ein Nachtzug kann Emissionen von bis zu 100 000 Kilogramm Kohlendioxid einsparen
Auch beim neuen Nachtzug von Berlin in die Hauptstädte von Belgien und Frankreich will sich die DB damit begnügen, die Nightjets der ÖBB zu unterstützen. Die Österreicher investieren dagegen große Summen ins Nachtzuggeschäft. Mitte 2018 schloss die ÖBB mit Siemens Mobility einen Rahmenvertrag über 700 Reisezugwagen für den Tag- und Nachtverkehr. Gesamtvolumen: 1,5Milliarden Euro. Im Februar präsentierten der Hersteller und die Staatsbahn den neuen Nightjet, der den Fahrgästen mehr Privatsphäre und Komfort bieten soll. So wird es in den Kabinen eigene Toiletten und Duschen und in den Liegewagen verschließbare Schlafkapseln mit Klimaanlage geben, Mini-Suiten genannt. Eine „eigene kleine Wohlfühloase“ versprach ÖBB-Chef Andreas Matthä den Fahrgästen. Die ersten 13 neuen Nightjets mit je sieben Schlaf-, Liege- und Sitzwagen werden derzeit in Wien gebaut. Es sind die ersten neu hergestellten Nachtzüge in Europa seit etlichen Jahren.
Die Investitionen erfolgen auch mit Unterstützung der österreichischen Regierung. Rund 500 Millionen Euro will das Land in die Nachtzüge stecken. Die Bestellung der nächsten 20 Nightjets bei Siemens soll noch in diesem Jahr folgen. Mit dem Erhalt und Ausbau des Nightjet-Netzes habe man den nötigen politischen Weitblick bewiesen, sagte Leonore Gewessler stolz bei der Präsentation der neuen Züge. Und auch beim Betrieb hilft Österreich seiner Bahn. Auf inländischen Nachtzug-Verbindungen zahlt die Regierung der Staatsbahn eine Grundvergütung. Andere Länder kopieren nun dieses Modell. So gewährt die Niederlande der ÖBB eine Starthilfe, damit die Nightjets Amsterdam mit Wien, München und Innsbruck und ab 2022 auch mit Zürich verbinden.
Die Investitionen erfolgen auch mit Unterstützung der österreichischen Regierung. Rund 500 Millionen Euro will das Land in die Nachtzüge stecken. Die Bestellung der nächsten 20 Nightjets bei Siemens soll noch in diesem Jahr folgen. Mit dem Erhalt und Ausbau des Nightjet-Netzes habe man den nötigen politischen Weitblick bewiesen, sagte Leonore Gewessler stolz bei der Präsentation der neuen Züge. Und auch beim Betrieb hilft Österreich seiner Bahn. Auf inländischen Nachtzug-Verbindungen zahlt die Regierung der Staatsbahn eine Grundvergütung. Andere Länder kopieren nun dieses Modell. So gewährt die Niederlande der ÖBB eine Starthilfe, damit die Nightjets Amsterdam mit Wien, München und Innsbruck und ab 2022 auch mit Zürich verbinden.
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In der Schweiz sollen neue Nachtzugstrecken mit Mitteln aus dem Klimafonds unterstützt werden. Das sieht das vom Parlament beschlossene CO2-Gesetz vor, mit dem die Eidgenossenschaft ihren Treibhausgas-Ausstoß reduzieren will. Am 13. Juni stimmen die Schweizer:innen darüber ab. Der Chef der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) gibt sich zuversichtlich. Die Schweizer seien umweltbewusst. „Sie wissen, dass man etwas für unsere Umwelt tun und nachhaltiger denken muss als heute“, sagte Vincent Ducrot Tagesspiegel Background. Bei einem Scheitern des Klimafonds werde man den Nachtverkehr mit anderen Mitteln auf die Beine stellen, machte Ducrot klar. Nachtzüge würden ein Nischenprodukt bleiben, „aber es ist ein attraktives“. Die SBB wird deshalb, um die Kooperation mit der ÖBB voranzubringen, zunächst Nachtzüge mieten. Und auch einen späteren Kauf von Schlaf- und Liegewagen schloss Ducrot nicht aus. Dieses Engagement hat dazu geführt, dass nach Wien nun Zürich – und nicht Berlin – zum zweiten Nightjet-Hub wird.
Dass Deutschland beim europäischen Nachtzug-Comeback nur Trittbrettfahrer ist, liegt allerdings nicht nur an der Deutschen Bahn. Denn jenseits von Scheuers wohlklingenden TEE-2.0-Ankündigungen hält sich die Bundesregierung auffällig zurück. „Eine Förderung von Nachtzugverbindungen im Schienenpersonenfernverkehr mit Bundesmitteln ist nicht vorgesehen“, erklärte der Bahnbeauftragte Enak Ferlemann (CDU) im Februar auf Anfrage der FDP-Fraktion. Eine fatale Entscheidung, findet Bernhard Knierim vom Bündnis „Bahn für alle“. Ohne staatliche Anschubhilfe werde es keine Rückkehr eines dichten europäischen Nachtlinien-Netzes geben. Die Renaissance der Nachtzüge wird unter anderem durch fehlendes Rollmaterial erschwert. Viele alte Schlaf- und Liegewagen sind in den vergangenen Jahren verschrottet worden und neue Züge wurden nicht gebaut. Die EU-Kommission prüft deshalb, ob die Anschaffung neuer Waggons gefördert werden kann.
Dass Deutschland beim europäischen Nachtzug-Comeback nur Trittbrettfahrer ist, liegt allerdings nicht nur an der Deutschen Bahn. Denn jenseits von Scheuers wohlklingenden TEE-2.0-Ankündigungen hält sich die Bundesregierung auffällig zurück. „Eine Förderung von Nachtzugverbindungen im Schienenpersonenfernverkehr mit Bundesmitteln ist nicht vorgesehen“, erklärte der Bahnbeauftragte Enak Ferlemann (CDU) im Februar auf Anfrage der FDP-Fraktion. Eine fatale Entscheidung, findet Bernhard Knierim vom Bündnis „Bahn für alle“. Ohne staatliche Anschubhilfe werde es keine Rückkehr eines dichten europäischen Nachtlinien-Netzes geben. Die Renaissance der Nachtzüge wird unter anderem durch fehlendes Rollmaterial erschwert. Viele alte Schlaf- und Liegewagen sind in den vergangenen Jahren verschrottet worden und neue Züge wurden nicht gebaut. Die EU-Kommission prüft deshalb, ob die Anschaffung neuer Waggons gefördert werden kann.
Auch die Schienenmaut macht den langrollenden und margenschwachen Nachtzügen zu schaffen. In Deutschland müssen die Eisenbahnen anders als in den meisten Nachbarländern nicht nur den Einsatz der Stellwerker:innen bezahlen, sondern auch die Kosten für den Netzerhalt. Nur wegen der Corona-Pandemie verzichtet die Bundesregierung bis Ende des Jahres fast vollständig auf die sogenannten Trassenpreise. Doch dann sollen die vollen Kosten zurückkehren. Aufgrund seiner zentralen Lage erschwere Deutschland damit auch internationale Zugfahrten, die Nachbarländer schaffen wollen, betont Lena Donat von der Umweltorganisation Germanwatch. Eine Senkung der Trassenpreise wäre ein entscheidender Hebel, meint sie. „Bei vielen Eisenbahnen machen sie 30 Prozent der Operationskosten aus.“
Doch trotz dieser Hürden entscheiden sich derzeit immer mehr private Unternehmen Nachtzugverbindungen anzubieten. So will die tschechische Regiojet ab 2022 Nachtzüge von Prag über Berlin nach Amsterdam und Brüssel anbieten. Die schwedische Eisenbahn Snälltåget, die zum Transdev-Konzern gehört, wird ab dem 27. Juni von Berlin über Hamburg und Kopenhagen nach Stockholm fahren. „Als europaweit aktives Verkehrsunternehmen wollen wir unseren Beitrag zur Verkehrswende leisten und mit einem attraktiven Angebot neue Fahrgäste für die Schiene auch über Grenzen hinweg gewinnen“, sagte Transdev-Deutschland-Chef Tobias Heinemann auf Anfrage. Bis zum 4. September wird die Fahrt in beiden Richtungen täglich angeboten – danach bis Oktober noch alle vier Tage. Ein Sitzplatz ist für etwa 49 Euro zu haben. Im Liegesitz sind circa 74 Euro fällig und 295 Euro kostet ein Privatabteil.
Vielleicht führt der Ausgang der Bundestagswahl bei der DB zum Umdenken. In ihren Wahlprogrammen versprechen Grüne und SPD, ein attraktives europäisches Nachtzugnetz aufzubauen. „Dass die Deutsche Bahn das Geschäft mit den Schlafwagen komplett ihren Partnern überlässt, ist der falsche Ansatz“, sagte der Grünen-Verkehrspolitiker Cem Özdemir am 17. Februar bei der Vorstellung einer Machbarkeitsstudie für einen Nachtzug von Frankfurt nach Barcelona. Nach der Bundestagswahl werde man das in Angriff nehmen.
Doch trotz dieser Hürden entscheiden sich derzeit immer mehr private Unternehmen Nachtzugverbindungen anzubieten. So will die tschechische Regiojet ab 2022 Nachtzüge von Prag über Berlin nach Amsterdam und Brüssel anbieten. Die schwedische Eisenbahn Snälltåget, die zum Transdev-Konzern gehört, wird ab dem 27. Juni von Berlin über Hamburg und Kopenhagen nach Stockholm fahren. „Als europaweit aktives Verkehrsunternehmen wollen wir unseren Beitrag zur Verkehrswende leisten und mit einem attraktiven Angebot neue Fahrgäste für die Schiene auch über Grenzen hinweg gewinnen“, sagte Transdev-Deutschland-Chef Tobias Heinemann auf Anfrage. Bis zum 4. September wird die Fahrt in beiden Richtungen täglich angeboten – danach bis Oktober noch alle vier Tage. Ein Sitzplatz ist für etwa 49 Euro zu haben. Im Liegesitz sind circa 74 Euro fällig und 295 Euro kostet ein Privatabteil.
Vielleicht führt der Ausgang der Bundestagswahl bei der DB zum Umdenken. In ihren Wahlprogrammen versprechen Grüne und SPD, ein attraktives europäisches Nachtzugnetz aufzubauen. „Dass die Deutsche Bahn das Geschäft mit den Schlafwagen komplett ihren Partnern überlässt, ist der falsche Ansatz“, sagte der Grünen-Verkehrspolitiker Cem Özdemir am 17. Februar bei der Vorstellung einer Machbarkeitsstudie für einen Nachtzug von Frankfurt nach Barcelona. Nach der Bundestagswahl werde man das in Angriff nehmen.
Fotos: Kalegin Michail/Unsplash, Harald Eisenberger, Snälltåget
Erschienen im Tagesspiegel am 05.06.2021
Erschienen im Tagesspiegel am 05.06.2021